das mädchen mit der taschenlampe

leseprobe

das mädchen mit der taschenlampe

Das Buch erschien im September 1992 in der Edition Nautilus
und wurde ausgezeichnet mit dem "Marlowe" der Raymond-Chandler-Gesellschaft.
Das Buch ist nur noch antiquarisch erhältlich.
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... war der Tag, an dem sie Whisky-Charly fanden. Die Frühjahrssonne verlieh der Stadt einen Glanz von Glückseligkeit. Charly konnte das egal sein. Er lag mit dem Gesicht nach unten am nördlichsten Ende des großen Sees in der Mitte der Stadt im kalten, ein Meter tiefen Wasser und spürte nichts mehr. Neben ihm dümpelte eine Flasche Jim Beam. Ihr Inhalt glänzte hellgelb im Sonnenschein. Die Flasche wurde von den kleinen Wellen immer wieder gegen seinen Kopf gestoßen, und es sah so aus, als wolle sie ihn auf diese Weise auffordern, noch einen letzten Schluck zu nehmen.

Kriminalkommissar Leipziger rauchte eine Zigarette und sah sich das Schauspiel an. Um ihn herum standen die Beamten der Spurensicherung und warteten. Leipzigers Blick glitt über die blinkende Wasseroberfläche. Er sah zwei Segelboote und einen Ausflugsdampfer, er sah den morgendlichen blassblauen Himmel, er sah hübsche Häuser mit hübschen Dächern - und er langweilte sich.

Kollege Stövhase versuchte ein Räuspern.

- Ist er tot? Leipziger schnippte die Kippe ins Wasser.

Stövhase schluckte. Er hatte sich geschworen, auf solche Fragen nicht mehr zu antworten. Die Männer, die wartend am Ufer standen fröstelten.

- Also los, sagte der Kommissar und stopfte seine breiten Hände in die Manteltaschen, holen Sie endlich die Flasche dort aus dem Wasser. Und den Kerl daneben können Sie auch gleich rausziehen ...

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